Dienstag, 17. April 2012
Wer, was, wo, wie, warum, wann (Start 30.03.2012)
Ich heiße Max Mustermann, bin nach deutscher Zeitrechnung 31 Jahre alt (nach chinesischer Zeitrechnung 32), bereits Dipl.-Ing, studiere derzeit Energiesysteme und bin auf dem Weg zu einer chinesischen Firma, die Solarmodule produziert. Die Firma heißt XY-Technology und liegt im Suzhou Industrial Park von Suzhou, in der Provinz Jiangsu.
Diese Stadt liegt etwa 60 km westlich von Shanghai und hat ca. 3,6 Mio Einwohner (=Berlin).

Dort möchte ich mein sechsmonatiges Praxissemester verbringen und hoffe darauf nach meinem Aufenthalt halbwegs flüssig chinesisch sprechen zu können. Durch meinen kürzlichen 3-wöchigen unbezahlbar tollen Chinesisch-Intensivkurs am LSI in Bochum (für ca. 1000€ inkl. Unterkunft) habe ich genügend Grundlagen, um beide Ziele schaffen zu können.

Auf diesem Kurs wurden uns chinesische Namen gegeben/vorgeschlagen, welche einen Spagat zwischen phönetischer Ähnlichkeit und einem halbwegs hübschen Sinn darstellen. Mein chinesischer Nachname Gāo (高) bedeutet groß/hoch, was halbwegs zu mir passt (zumindest für chinesische Verhältnisse). Der fast immer einsilbige Nachname wird in China immer vorangestellt. Mein Vorname lautet Wùlǐ (梧理) und bedeutet soviel wie begreift Zusammenhänge/Prinzipien, was ebenfalls irgendwie zu einem Ingenieur passt ("oder zum Buddha + Erleuchtung", je nach Auslegung). Das "W" bleibt übrigens stumm. Also deshalb die Internetseite: http://gaowuli.blogger.de

Während ich jetzt gerade diesen Text verfasse, bin ich eigentlich schon 19 Tage in China, also bin ich nun dabei aus den Stichwörtern von meinem Word-Tagebuch was halbwegs Lesbares zu erstellen.

Somit kann ich natürlich an manchen Stellen etwas vorgreifen wie z.B.: Im Dutyfree 82 Täfelchen Milkaschokolade für 7€ gekauft
(was sich im Nachhinein sehr gelohnt hat, denn ich konnte im Büro allen Kollegen dadurch drei Sorten "Déguó Qiǎokèlì" (Deutsche Schokolade [zumindest ist Milkas Produktion teilweise in Deutschland, das reicht!]) geben und diese bitten, Ihren Namen in Chinesisch und in Pinyin auf mein DIN-A4-Blatt zu schreiben ("Qǐng wèn, nǐ kěyǐ xiě nǐ de míngzi."). War ein super Eisbrecher, um gleich alle kennenzulernen und einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen.)

Im Augenblick genieße ich meinen Aufenthalt sehr und bereue es nicht diesen Schritt unternommen zu haben. Großen Fettnäpfchen konnte ich bisher recht gut ausweichen, aber auch die vielen kleinen Fettnäpfchen, bzw. die vielen Kulturunterschiede sind auch an sich sehr spannend, lustig, oder regen zum Nachdenken an. Mittlerweile frage ich mich, warum wir im Deutschen Sprachgebrauch so seltsame Vokabeln haben, wie: "Zebrastreifen, oder Vakuum", während "Fußgängerüberweg und wirklich leer" irgendwie eingänglicher erscheinen?!?

Soweit mein allererster Blog, welcher nun nach und nach mit Erfahrungen und Bildern gefüllt wird.

Wünsche viel Spaß beim Lesen...:-)

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