Donnerstag, 25. April 2013
Tage 121 bis 125 – Bierkrüge und Ginseng
Die Gegenwart...
Hallo zusammen! Es ist der 25.04.2013 und mein Studium im letzten Semester läuft gerade sehr entspannt, da es nur vier Vorlesungen in dieser Woche gibt, von denen in dieser Woche sogar zwei ausfallen. Also bleiben mir ganze freie Tage, um mich um diverses Zeugs zu kümmern und auch den Blog wieder mal um ein paar Tage voranzutreiben.

Derzeit warte ich noch auf die Rückmeldung bezüglich einer Bachelorarbeit in der Industrie. Es gilt hier der grobe Spruch: "Je größer die Firma, desto langsamer die Kommunikation!"
6000 Mitarbeiter = "Gedulden Sie sich bitte noch bis Ende nächster Woche."

Hier noch eine kurze Beschreibung von meinem vielversprechenden und auch interessanten Berufsbild, mit dem man ich Deutschland auch in Zukunft recht gefragt sein wird.

"Energiemanager" sein, hat die folgende Berechtigung:
Firmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland sind seit Beginn 2013 dazu verpflichtet, ein "Energiemanagementsystem" einzurichten (damit anzufangen), damit die bisher selbstverständlichen (aber nun auch für alle reduzierten) Stromsteuervorteile weiterhin gewährt werden.

In Zahlen für den elektrischen Strom:
Statt 20,50 €/MWh werden dann nur 15,37 €/MWh gezahlt. Bei 30.000.000 kWh entspricht dies etwa 150.000 €/Jahr, welche eine Firma sicher einspart. Dazu kommen natürlich noch die Einsparungen aufgrund diverser anderer Maßnahmen, welche man in die Wege leitet.

Da habe ich doch tatsächlich mal gute Berufsaussichten! Freu!

Tag 121 – Montag – 30.07

Die Vergangenheit...
Es ist wiedermal ein Montag. Der Supplier von Ingenieur Zhèng weigert sich einen Lüftungsstutzen herzustellen…Nun wird der doch in Deutschland gekauft, oder so… Es empfiehlt sich in China, dass man nicht nur einen Plan B, sondern auch C im Hinterkopf haben soll.

Hier noch ein Bild von einer kleinen Arbeitersiedlung. Solche Leichtest-Bau-Siedlungen sind ein häufiger Anblick und sind den Millionen von Wanderarbeitern vorbehalten. Oftmals sind diese auch am Fuße von im Bau befindlichen Hochhäusern zu finden. Diese jedoch liegt nun an meinem Weg zur Arbeit.



Tag 122 – Dienstag – 31.07
Am Dienstag steht erst einmal nur ein Wort im Tagebuch: „Übersetzen“. Das war doch meine Lieblingsarbeit, oder?

In der Firma kommt die Ingenieurin Li von Ihrer einmonatigen Arbeitspause zurück. Mittlerweile weiß ich, dass dies nicht selbstverständlich ist, dass man sich eine solche Auszeit gönnen kann. Anscheinend versteht sich die Frau Ingenieurin mir der Chefin recht gut, Beziehungen halt.

Sie hat viele „exotische“ Güter aus Ihrer Heimatgegend mitgebracht. Es wurden ganze Bestellungen aufgegeben. Hier sei der Ginseng als interessantestes Beispiel aufgeführt (neben nicht gezeigten Pilzen und Hirschgeweihscheiben). Dieser soll wohl in Schnapsflaschen eingelegt werden, um diese „aufzuwerten“. Bin ja selbst nicht bewandert in der Chinesischen Medizin, aber es wird schon irgendeinen Feuer- oder Erde- Beitrag nach dem Ying-Yang-Prinzip bringen und bei richtiger Anwendung für ein besseres Gleichgewicht sorgen.



Ich habe Ingenieurin Li auch nach ein paar Urlaubsbildern gefragt und bin zu dem Schluss gekommen, dass Nord-Ost-China und Süddeutschland nicht unähnlich sind. Hier Ihre Tochter…



Chinesen beim Golf…



Eine Blumenwiese…



Kommen wir zurück zu den typischen Chinesischen Traditionen, die Brautpärchenbilder. Jemand aus Ihrer Familie hat geheiratet und mit dem Computer werden die Bilder noch etwas Photogeshopt. Ein Muss für ein jedes Paar und ein ganzer Industriezweig in China.



Nach dem Feierabend bin ich noch kurz einkaufen und möchte hier noch kurz aufzeigen, wie sich ganze Geschäfte auf nur ein Produkt spezialisieren, hier Wasser…



Später mache ich noch einen Ausflug in zwei Shopping Malls. OMG! Chinesen im Kaufrausch und mich interessiert fast nichts davon. Die Spieleecke ist ganz lustig. Tekken 6 wird gezockt, oder wie hier zu sehen ist auch Mini-Basketball ganz gut im Rennen…



Juhu, ich habe wieder Internet!

Tag 123 –Mittwoch – 01.08

Jetzt in drei Tagen 53 Dokumente fertigübersetzt. Puh, zum Glück ging viel Copy und Paste.
Wurde abends von einem wildfremden Kerl zum Essen eingeladen und wir haben die Telefonnummern ausgetauscht. Mit so etwas muss man ich China auch rechnen. :-)

Skipen mit der Familie…
Ich frage nach, was das Bierkrugpaket gekostet hat und wann es losgeschickt wurde… 59€ und Freitag nach 5 Tagen wird es ankommen. Nächstes Mal kommen weniger warme Klamotten in den Koffer, sondern mehr Geschenke…

Tag 124 –Donnerstag – 02.08
Mein Professor kommt zu Besuch und es gibt ein tolles Essen mit deutschen und chinesischen Ingenieuren, PI-China-Mitarbeitern und natürlich den Firmenbesitzern und Firmenleitern. Was hier auffallen darf, es gibt keine strenge Struktur der Sitzpositionen, was zeigt, dass sich die Gastgeber sehr offen gegenüber den westlichen Gepflogenheiten geben.









Tag 125 –Freitag – 03.08
Heute kamen die Bierkrüge an und zum Glück waren die gut verpackt. Nach dem Zustand des Paketes würde man eher einen Scherbenhaufen erwarten. Jetzt kann ich wieder Geschenke verteilen, insbesondere an meine Restaurantbesitzer-Freunde…



Noch ein wenig die Planung für meine nächsten Reiseziele in Angriff genommen. Der Wuxi-Buddha könnte einen Besuch wert sein und der nächste Beitrag geht über den Samstag in Shanghai. Da muss ich dann noch aus 459 Bildern ein paar Highlights wählen…

Bis dann zum nächsten Beitrag!